Hacker übernahmen Kontrolle über Millionen Computer
Quelle: derwesten.de Das Bundeskriminalamt hat gemeinsam mit anderen Polizeibehörden in Europa ein weltweites Botnetz zerschlagen. Zu dem Netzwerk gehörten nach Angaben des BKA 3,2 Millionen Computer. Sie seien über Links, E-Mails oder Webseiten mit der Schadsoftware „Ramnit“ infiziert und von Kriminellen gesteuert und zu einem gigantischen Netzwerk verbunden worden, erklärten die Ermittler am Mittwoch.
Mit Hilfe des Computerwurms hätten Täter die Computer der Betroffenen unbemerkt übernehmen und etwa Bankinformationen stehlen können. Der Teil des Netzwerkes, der von Deutschland aus betrieben wurde, sei deaktiviert worden.
Das BKA unterstützte damit ein Ermittlungsverfahren von Großbritannien, sagte eine Sprecherin. An den internationalen Ermittlungen waren auch Italien und die Niederlande beteiligt. Den Ermittlern ist es laut Mitteilung der Polizeiorganisation Europol gelungen, die so genannten „Command-and-Control-Server“ ausfindig zu machen und vom Netz zu nehmen. Ebenfalls wurden 300 von den Botnetz-Betreibern genutzte Domains umgeleitet.
Betroffene Nutzer in Deutschland, deren Computer unter der Kontrolle der Botnetz-Betreiber waren, sollen nun informiert werden. Dafür will das BKA mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik und den Internet-Anbietern zusammen arbeiten. Wie viele Rechner in Deutschland infiziert wurden, konnte das BKA am Mittwoch nicht sagen. Experten gehen von Hundertausenden aus.
Für BKA-Präsident Holger Münch ist dieses Verfahren ein weiterer Beleg für die Dimension kriminellen Handelns im Internet: „Das Ausmaß dieses Botnetzes, die Anzahl von über drei Millionen Geschädigten sowie die Internationalität des kriminellen Handelns unterstreicht, wie wichtig schlagkräftige nationale wie internationale Kooperationen der Strafverfolgungsbehörden, aber auch Allianzen mit der Wirtschaft sind. Nur so können wir die Bürgerinnen und Bürger vor Cyberkriminellen schützen“, sagte Münch gestern.
Allgemeine Informationen und Hinweise zu den Themen „Botnetze“ und „Sicheres Verhalten im Internet“ finden Verbraucher auf den Seiten www.bsi-fuer-buerger.de oder www.botfrei.de. Hinweise zur Bereinigung infizierter Computer stehen unter anderem unter www.getsafeonline.org und www.cyberstreetwise.com bereit.