Demnächst: Jährliche Militärische Regierungserklärung

Die „Kommission zur Überprüfung und Sicherung der Parlamentsrechte bei der Mandatierung von Auslandseinsätzen der Bundeswehr“, die sog. „Rühe-Kommission“ hat ihren Abschlussbericht vorgelegt. Zunächst einmal ist darauf hinzuweisen, dass neben Volker Rühe auch Hans-Peter Uhl, Roderich Kiesewetter, Prof. James W. Davis, General Glatz, Prof. Mathias Herdegen, Prof. Georg Nolte, Niels Annen, Rainer Arnold, Walter Kolbow, General Wolfgang Schneiderhan und Prof. Wolfgang Zeh zu dem Gremium gehört haben. Der Bericht (als BTDrS 18/5000 nachzulesen) stellt in einer Synopse dar, an welchen Stellen das Parlamentsbeteiligungsgesetz zu verändern ist. Demnach liegt der Einsatz bewaffneter Streitkräfte erst dann vor, wenn eine Beteiligung von Soldaten der Bundeswehr in bewaffneten Unternehmungen konkret zu erwarten ist. Bei humanitären, logistischen oder vorbereitenden Maßnahmen ist der Bundestag demnach in Zukunft nicht mehr vorab einzubeziehen. Das Vereinfachte Zustimmungsverfahren bleibt unverändert. Ein mediales jährliches Highlight bieten die Vorschläge ebenfalls. So wird empfohlen, dass die Bundesregierung dem Parlament jährlich einen Bericht über die bestehenden multilateralen militärischen Verbundfähigkeiten vorzulegen hat – eine Art militärische Regierungserklärung. Gut, Sicherheits- und Verteidigungspolitik regelmäßig in den Fokus zu rücken. Schlecht, dass wir schon jetzt ahnen können, worauf es hinauslaufen wird: Eine Generalabrechnung der Opposition mit der Bundesregierung. Disput statt Diskurs. Den bisherigen parlamentarischen Konsens bei Auslandseinsätzen der Bundeswehr gilt es jedoch zu erhalten.

Thomas Franke

Thomas Franke has been working for more than 30 years in the field of security and defense. One of the main focuses of his recent activities is the "Forum Vernetzte Sicherheit gGmbH," which he founded. This is a news portal and network dedicated to promoting interdisciplinary exchange on all essential aspects of security. During his work as an advisor in the German Bundestag, Franke became familiar with the concept of synergistic security. It's NATO affiliation is the "comprehensive approach". He adopted this approach and consistently emphasized security aspects during his numerous roles as soldier, researcher, press officer and publisher. Through this, Franke gained expertise not only in the military domain but also in financial security, corporate risk management, political and societal risks. Among other initiatives, Franke advocates for research projects that enable a new security architecture through collaboration between civilian, governmental, and scientific actors (Public-Private Partnerships/PPPs). Until March 2021, he led a bilateral research project on security in pharmaceutical logistics, funded by Germany's Federal Ministry of Education and Research (BMBF) and Austria's Ministry for Innovation and Technology (BMVIT). Most recently, Franke is mainly focused on cognitive warfare, Enterprise Architecture Management and human performance modification for the Federal Armed Forces of Germany.

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