Die Zahlen arbeiten nicht für uns!

6.000 ISIS-Kämpfer wurden inzwischen getötet, darunter die Hälfte des Top Commands der Terroristengruppe. Dieser Erfolg hat einen „devastating impact on ISIS“, amerikanischen Diplomaten zur Folge. Zeitgleich sind allerdings 4-5.000 Kämpfer neu rekrutiert worden. „The numbers are not moving in our favor“, schließt der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Amerikanischen Senats, Bob Corker. Die Zahlen sind sind allesamt nicht nachvollziehbar, werden sie schließlich von interessierter Seite gestreut. Deutlich wird jedoch das hohe Rekrutierungspotential, das terroristischen Organisationen heute gegeben ist. Wurde früher noch „Blutrache“ für das an den Eltern oder Familien ausgeübte Unrecht geschworen (wie in den Palästinensergebieten), so entspringt der Nachwuchs von ISIS heute aus einem gelangweilten Lifestyle-Gedanken heraus. ISIS ist das coole Gegenmodell zur windelweichen und charakterlosen Milchbrötchen-Gesellschaft, bei der jeder tun und lassen kann was er will.
Nicht umsonst rekrutieren sogenannte „Hassprediger“ gerade aus den Wohlstandsnationen der ersten Welt genügend Jugendliche und junge Erwachsene. Dabei sind es gar keine Hass-Prediger, die da am Werk sind. Es sind Überzeugungs-Täter – Hass gegenüber einer offenen Welt, die ihnen zwar eine Unzahl an Möglichkeiten aber keine klare Perspektive bietet, haben diese jungen Menschen schon genug. Es geht meist nur noch darum, den jungen Männern sanft den Weg zu weisen, den sie innerlich schon lange gegangen sind. Der Kampf gegen ISIS entscheidet sich nicht in Syrien – er entscheidet sich in Hamburg, Berlin, Köln oder Wuppertal.

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